Der RC Pfeil Neckarsulm demaskiert das Gespenst „Grüne Hölle“

Recherchiert man nach Zitaten über den Nürburgring, so findet man allerlei skurrile Schnipsel von Fahrern, die diese Strecke bezwungen haben. Andy Priaulx, ein ehemaliger britischer Rennfahrer und dreimaliger Weltmeister trifft mit seinem Zitat allerdings den Nagel auf den Kopf:

 

„If you can conquer the Nürburgring, you can conquer anything.“

 

Und in der Tat, ist in diesen Worten sehr viel Wahrheit, denn wer den Nürburgring einmal erobert hat, kann letztlich alles erobern, da die Strecke auf dem weltberühmten Rundkurs über die Nordschleife den Rennradfahrern alles abverlangt, was sie an Können oder Training aufwarten können.

Denn einmal heraus aus dem quirligen Treiben des Fahrerlagers und den vielen Camps der einzelnen Teams ist man auf sich allein gestellt und muss Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometer die Stunde in der Fuchsröhre oder Anstiege mit etwa 20 Prozent an der Hohen Acht überwinden. Auch wenn man denkt, dass eine Rennstrecke ideale Bedingungen für die Rennmaschinen sein könnten, muss man jederzeit wach und aufmerksam fahren - immerhin sind über 5000 Teilnehmer auf der Strecke und den Trails der Mountainbike-Strecke unterwegs. 

 

Die Mountainbiker mussten hingegen von der Grand-Prix-Strecke kommend auf Schotter- und Wiesenwegen bergauf in Richtung der Nürburg und nach mehreren knackigen Abfahrten über anspruchsvolle Single-Trails durch den Eifeler Wald mit sehr engen Kehren und schwierigen Passagen. Auch auf dieser Strecke ergaben sich somit keinerlei Verschnaufpausen. 

 

Allerdings war das Team des RC Pfeil zum einen durch konsequentes Training und viele Kilometer im Sattel optimal auf die Herausforderung „Grüne Hölle“ vorbereitet und hatte darüber hinaus perfekte Rennbedingungen durch viele fleißige Hände der Helfer, die immer bereitstanden, wenn irgendwo der Bedarf entstand, wie auch durch Unterstützung eines professionellen Physiotherapeuten, der die müden Muskeln wieder reaktiveren konnte. Nicht zuletzt Bruno Gurr, der Vorstand des RC Pfeil, der immer dort war, wo Hilfe benötigt wurde. So war es nicht nur für die Fahrer des RCP eine Herausforderung, sondern auch für alle drum herum. Aber nur durch diesen ausdauernden Einsatz war es möglich, die Ergebnisse zu erzielen, die nach dem vergangenen Wochenende in den Ergebnislisten des Rennens zu finden sind:

 

Das Team des RC Pfeil Neckarsulm hat in den 24 Stunden insgesamt 4062 Kilometer zurückgelegt und dabei 74560 Höhenmeter überwunden.

 

Gerhard Kubach, der das Erlebnis Nürburgring einzig auf seine eigenen Schultern verteilen wollte und als Einzelstarter auf die Strecke ging, legte 450,5 Kilometer zurück und landete damit auf Platz 85 von 605 Startern. In seiner Altersklasse sortierte er sich sogar auf Platz 21 ein.

 

Achim Viehmeister und Michael Aritsch hatten nach 24 Stunden 530 Kilometer auf dem Tacho stehen und nahmen damit Platz 65 von 153 Zweierteams und den 17. Platz in der Altersklasse Masters 3 ein.

 

Jan Hoheneder, Jens Herbstreit, Roland Eberhard und Martin Rank waren als „Die schnellen Pfeile“ angemeldet und haben diesem Namen mit 742 zurückgelegten Kilometern alle Ehre gemacht, da sie sich im stark umkämpften Feld der Viererteams den 29. Platz von 658 sicherten, was in der Altersklasse Master 1 den 11. Platz bedeutete.

 

Das zweite Viererteam des RC Pfeil, welches mit Jochen Schmid, Raimund Köhler, Stephan Walter und Rüdiger Borrmann-Matz an den Start ging, ließen die weltberühmte Rennstrecke in der Eifel mit 636 absolvieren Kilometern hinter sich und fanden sich damit auf Platz 254 im Klassement und Platz 27 in ihrer Altersklasse wieder.

 

Jirka Herzog und Simon Streun erhöhten die Gesamtkilometerzahl des RC Pfeil um weitere 530 Kilometer, was ihnen den 61. Platz im Feld von 153 Zweierteams  und Platz 17 in der Altersklasse Masters 1 einbrachte. 

 

Doch nicht nur der Asphalt des Nürburgrings fing unter den Reifen der RCP-Fahrer an zu glühen, auch das Wurzelwerk abseits der Strecke bekam es mit unseren Mountainbike-Teams zu tun und dieser Einsatz führte, wie es zuvor bereits etwas abzeichnete, zu Positionen auf dem Podest. 

 

Brigitte Becker-Jenkner und Edwin Urs Schlägel sicherten sich nach konsequenter Renneinteilung über die gesamten 24 Stunden und 525,3 Kilometern im Sattel den 2. Platz in der Altersklasse Master 3. Im Gesamtklassement fuhren sie mit diesem Ergebnis auf Platz 7.

 

Der zweite Podestplatz ging an das Team Manuela und Erwin Bootsmann, die zusammen 442,9 Kilometer fuhren und damit den 3. Platz ihrer Altersklasse und Platz 11 im Hauptfeld für sich beanspruchten. 

 

Jedoch waren es nicht nur die erfahrenen Radfahrer des RC Pfeil, welche der „Grünen Hölle“ die Stirn boten, auch unser Nachwuchsteam mit Kim und Lou Baumann fuhren sich mit 206 Kilometern auf Platz 20 im Feld der Zweierteams und Platz 7 ihrer Altersklasse. 

 

Abseits der Ergebnisse und Platzierungen hat jeder Teilnehmer seine ganz eigenen Erfahrungen gesammelt, musste sicherlich auch den ein oder anderen Schweinhund überwinden und war trotz aller Strapazen der Bestandteil eines tollen Teams am Nürburgring. 

 

Dass nicht nur Berühmtheiten tolle Zitate abgeben und damit den Nagel auf den Kopf treffen können, zeigt die Nachricht eines Teilnehmers aus dem Team-Chat des RC Pfeil, welcher zur besseren Kommunikation untereinander eingerichtet wurde:

 

„Ich fand, dass wir eine tolle Mannschaft waren und ich werde nun noch stolzer mein Vereinstrikot durch die Gegend tragen“.

 

 

 

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