"Rund um den Canigou" -- Bike-Touren in den Ost-Pyrenäen --

Das "Haute Vallespir" mit CANIGOU ... zum Vergrößern anklicken


Tour CANIGOU-1

Tour CANIGOU-3
Tour CANIGOU-4


 

Die Touren wurden im August 1994 und August 95 gefahren.

Anfahrt über die A9, Ausfahrt le Boulou kurz nach Perpignan ins "Haute Vallespir" durch das Tal der Tech in Richtung Amelie les Bains und weiter nach Arles zur Tech. Hier sollte der allgemeine Startpunkt der Touren sein.
Meiner war etwas weiter weg ( hinter A.s.T.ca 4 km links über eine Brücke und hoch nach Serralongue und dann noch ca 4 km bis in die Feriensiedlung Can Cuillamou auf 800 HM.)
Im August ist es dort unten sehr heiß, aber das Tal der Tech ist sehr wasserreich, das noch dazu von besonderer Qualität ist. ( Das Baden Baden der Pyrenäen =  Amelie les Bains und ist schon Sehenswert. ).Man hat während einer Tour immer die Gelegenheit sich an einem Bergbach zu erfrischen oder seine Trinkvorräte an einer der zahlreichen Quellen an der Strecke aufzufüllen. Eine Sicherheitsreserve sollte man aber stets bei sich haben.

Allgemeine Tourentips für die Pyrenäen.

Die Pyrenäen zählen zu Hochgebirgen, deshalb möglichst zu Zweit fahren.Signalgerät dabei haben ( Trillerpfeife o.ä. ) Ich persönlich bevorzugte eine handliche 9 mm Gaspistole mit Signalaufsatz; man weiß ja nie....

Wetterfeste Kleidung ist obligatorisch, denn ein überraschender Wetterumschwung ist leicht möglich und die Gewitter hier  sind besonders heftig.Werkzeug und Ersatzschlauch gehören eh zur Standardausstattung.Die Nähe von Jagdgesellschaften bitte meiden, Die sind immer  an den lautstarken Rufen der Treiber zu erkennen. Unbedingt eine Karte mitnehmen neuester Stand, denn man kann sich sehr leicht verirren, und auf meinen Solo-Fahrten musste ich immer daran denken "wenn du jetzt hier ins Gebüsch fliegst und s'passiert dir was, findet dich kein Mensch mehr."

.... Die Gegend ist verdammt wild und einsam.

Und noch eins, nach Passieren der zahlreichen Viehsperren, diese unbedingt wieder schliessen.Und wenn halt mal ein Stier vor Dir auf dem Weg steht, warte eben so lange bis er sich ins Unterholz verzieht. Es ist besser so, auch wenn's dauert.....
Die Touren, die ich gefahren bin, liegen alle westlich des Canigous.

Empohlenes Kartenmaterial :

        CARTES Ign MASSIF DU CANIGOU    Nr 2349 ET TOP 25
        Maßstab 1:25000
        CARTES Ign CERET Amelie-les Bains-Palalda Nr 2449 OT TOP 25     Maßstab 1:25000

 


Tour 1 ( CANIGOU, -1A  leichte Tour ,-1B mit schwerer Downhillpassage )

Von Le Tech (500Hm) - 1600HM ) -  Leca (900 HM )- Corsavy (870) Montferrer (570Hm) Le Tech .
Gesamthöhenmeter ca. 1200.  Gesamtkm ca.35

In Le Tech (kleinerer Ort an der D115) am Ortsrand ( nähe Friedhof ) parken.Am Ortsausgang in  Richtung "Prats de Mollo la Preste" den Asphaltweg rechts hoch (D74a) fahren. Dieser schmale schattige Asphaltweg ist recht wenig befahren und führt stets bergan durch ein wasserreiches Tal. Nach ca 3 Km kommt man bei HM 778 an einer Brücke zu einem E- (Wasserwerk), wo sich schon eine erste Gelegenheit ergibt, sich in dem kalten Bergbach zu erfrischen.... einfach ins Wasser legen..oder Flasche nachtanken.

Weiter geht's bergauf bis la Llau auf gleichem Weg. Am "Ortseingang" ( mehr Gehöft ) den Weg im spitzen Winkel rechts hoch fahren. Der Weg geht kurz danach von Asphalt in Schotter  über. Am Col de la Roue (993Hm) den Schotterweg geradeaus fahren. ( Links geht ein Weg ab zur Klause Le Ventous ; hier gibt's heimische Töpferwaren ) . Jetzt immer auf dem Weg bleiben und diverse Viehgatter passieren.
Diesem Schotterweg ca 3 km folgen bis zum Rastplatz Cortal del la Canalette (1257Hm Weg mit schöner Aussicht ins Tech-Tal und Richtung Mittelmeer )

Hier oben angelangt gibt's jetzt 2 Möglichkeiten :

a)      Variante :
Nach ein paar Metern den Weg links hoch nehmen und diesen etwa 3 km befahren(schieben), da er zwischendurch etwas steil wird. Der Weg ist im ganzen wunderbar und führt einsam durch reichlich Wald bis zu einer Hochalm auf 1667 m. Auf halbem Weg hatte ich hier eine Begegnung mit einem weissen Stier, der genauso breit war wie der Weg.
Wir haben uns in respektvoller Entfernung einige Zeit fixiert, bevor er sich dann krachend ins Gebüsch verdrückte.
Genau auf 1667m heisst es aufpassen, denn hier kreuzt der Pfad "Tour du Canigou". Ich hab ihn auch nicht gleich gefunden und bin etwa 300 m weiter gefahren bis der breite Weg endet  (RAVIN).Der hier beginnenden Pfad ist nur was für Wanderer und endet eh als Klettersteig.  Also 300m zurück und jetzt natürlich links die Alm runter und die Wegmarkierung suchen (leicht zu finden;da wo das Gestrüpp/Wald beginnt )

Dieser Pfad "Tour du Canigou" führt jetzt über zahlreiches Geröll in Serpentinen steil bergab. ( Nur für Cracks zu fahren). Der Pfad ist zudem geschmückt mit zahlreichen Hinterlassenschaften von Almkühen. Ich fragte mich immer, wie die es schafften solche genauen Treffer zu landen, so daß ich gezwungen war abzusteigen.... Nach diesem Abstieg kommt man jetzt im Wald auf den Kreuzungspunkt der b) Variante in 1286 m Höhe einem breiten Weg, in den man automatisch mündet und überquert; hier beginnt das eigentliche Highlight der Abfahrt, ein zugewachsener ca 3 km verschlungener Wald-Pfad nach Leca. 
 

b)      Variante
 Nach dem Rastplatz nicht links hoch sondern stets auf dem Weg bleiben und in gleicher Höhe ( 1200-1250m ) ca 4 Km weiter in leichtem "Bogen" durch den "Bois de Cardebere" Der Weg führt durch herrliche Wälder  bis zum Kreuzungspunkt mit Variante a) und dann endet als Sackgasse. Jetzt geht's rechts runter zum "Highlight der Abfahrt" ca 3 Km Wald-Pfad nach Leca. Diese Abfahrt muss man einfach geniessen und nicht nur "bolzen".
Auf halbem Weg kann man an einem wilden Bergbach nochmal nachtanken.

In LECA überquert man eine kleine Brücke in der nähe der gefassten  "Source Louis Nogere", und kann an dieser Besten mir bekannten Bergbach-Badestelle  nochmal eine Pause machen.

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.......  Mit meinen beiden Kids bin ich später hier über eine Stunde im Bachlauf  mit den riesigen Kieselsteinen hochgeklettert bzw gelaufen;  bis es nicht mehr weiter ging . .. War ein tolles Adventure

Weiter über den großen freien Platz und durch die wenigen Häusser von Leca geht's dann noch 1 Km bis zur Einmündung in die D43 auf 857Hm ( Hier hatte ich eine Begegnung mit einer Jagdgesellschaft ) und dann die etwas stärker befahrene Asphaltstrasse runter nach Corsavy ( Auf halber Strecke ist hier rechter Hand eine Trinkwasserquelle ! ) CORSAVY ist ein sehenswerter alter Ort.

Von hier geht's jetzt nur über Asphalt aber herrlicher Waldstrecke auf der D44 runter nach Montferrer. Dann weiter auf der D44 ebenfalls durch Wald zurück nach le Tech.

 


Tour 2 ( CANIGOU, -2A  anfangs leichte Tour dann mit anspruchsvoller
Downhillpassage )

Von Arles s.Tech  (270Hm) - Cortal d'en Battle 1042 Hm )- Arles s. Tech
Gesamthöhenmeter ca. 1200.  Gesamtkm ca.35

Nach Arles s Tech auf der  D115 am Ortsrand in die D 43 rechts abzweigen und stets bergan auf Asphalt bis Corsavyfahren. Die Strasse verläuft oberhalb der "Gorges de la Fou"; der engsten Schlucht Europas.

Alternativ  direkt nach dem Einmünden in die D43 bei Arles s Tech nach ca 300m in der Kurve geradeaus fahren und den weitaus schwierigeren und längeren Weg durch das Tal vorbei an der Chap.  de St Pierre und dann mehrere Km weiter bis Al Coumou und nach links hoch wieder Einmündend in die D43 nach CORSAVY. ( Diese Alternative ist reizvoller )

Am Ortsausgang von CORSAVY im spitzen Winkel auf der D43 weiter bis zum Schnittpunkt mit Tour 1 bei Leca. Wir pedalieren immer weiter hoch bis Cortal d'En Battle auf 1000 Hm und biegen am Holzschild "Mas Val Alte 2Km/ Gouzac /Can Valmanya " rechts ab.

...... Die D43 ist der Weg für die nächste Tour direkt hoch zum Canigou.  Die Strasse endet aber bei 1500 Hm an einem alten Bergwerksbau mit kleiner Kneipe und  Wanderparkplätzen und führt in Serpentinen durch viele stillgelegt Eisenminen bergauf.  Die Einstiegsschächte der Gruben sind alle vergittert, aber heraus kommt noch immer eine  frische kalte Brise.   Einfach davorstellen....

Vorbei am Cortal d'en Battle mündet unser Weg ein in den markierten Wander weg GR10, der vorbei an vielen stillgelegten Seilbahnen und Bergwerksbauten und diversen Abraumhügeln durch Wälder über ca 12 Km wieder hinunter nach Arles s. Tech führt.

Dieses Downhillvergnügen ist gespickt mit allerlei "Highlight"; dunkle Waldpassagen; Felsabfahrten ( für Cracks ) einsame Pfade und Wasserdurchfahrten und entschädigt für die lange Asphaltanfahrt. Bitte immer die Wegmarkierung beachten.
Dieser Downhill ist stellenweise als VTT- Strecke ausgewiesen ( braune Holztäfelchen) Die Tour endet in der nähe des Schwimmbades in Arles s. Tech




Tour 3 ( CANIGOU, -3  Tagestour )

Von Arles s.Tech  (270Hm) - Canigou 2700 Hm- Arles s. Tech
Gesamthöhenmeter ca. 2000.  Gesamtkm ca.50

Nach Arles s Tech auf der  D115 am Ortsrand in die D 43 rechts abzweigen und stets bergan auf Asphalt bis Corsavyfahren. Die Strasse verläuft oberhalb der "Gorges de la Fou"; der engsten Schlucht Europas. Die Strasse endet  bei 1500 Hm an einem alten Bergwerksbau mit kleiner Kneipe und Wanderparkplätzen und führt in Serpentinen durch viele stillgelegt Eisenminen bergauf.
Die Eintiegsschächte der Gruben sind alle vergittert, aber heraus kommt noch immer eine frische kalte Brise.   Einfach davorstellen....
   Auf ca. 1393 Hm ist ein kleiner Abstecher rechts zum "Tour de Batere" zu empfehlen, der beim Anstieg schon lange sichtbar am Berggipfel thront. Auf gleicher Höhe geht es ca 3 Km zu diesem herrlichen Aussichtspunkt mit Blick auf die Küstenregion. Diese ungeschlachten Türme dienten in früherer Zeit als Signalstationen, von denen es noch zahlreiche in der Umgebung gibt. Über diesen groben Weg kann man weiter und immer rechts haltend über den COL de Formentere zurück und schließlich einmündend in den GR10 zurück nach A. s T.

Wir fahren weiter bis die Asphaltstrasse bei 1500 Hm endet. Jetzt gehts den Schotterweg weiter, vorbei dem großen Gebäude stets bergan bis zu einer Schäferhütte links. Jetzt den schlecht markierten Almweg bergan bis zum Col de Cirere auf 1806 m . Vorsicht !! hier gibts jede Menge Abgründe und Einbruchstellen aus der Bergwerkszeit. Immer auf dem steilen Weg bleiben. 
Am Col de Cirere empfängt uns eine kühle Brise, die am PUIG St. Pierre vorbeibläst und einen fast vom Rad haut. Jetzt links den gut beschilderten GR 10  und anfangs gut fahrbaren Weg weiter bis zur Kreuzung am RAS del PRAT auf 1730 m. ( Viele Tragepassagen ) Von hier den gut fahrbaren Weg GR10-36 bis zum Chalet de Cortalets hinauf auf 2150m ( Ausflugsverkehr und Geländewagen ! ) Wer noch Zeit hat kann weiter ( aber zu Fuß ) auf den PIC DU CANIGOU zurück und hier übernachten.  Ansonsten gehts den gleichen Weg zurück.  Nur wer mehrtägig unterwegs ist, kann den GR10 durchfahren und über "PY"  und den COL de MANTET und über den PUIG de la Collada Verda runter nach la Preste und auf der D115 nach Prats de Mollo und A.s.T. Das wäre meine Traumtour, aber dazu braucht man Zeit.......... 



Tour 4 ( CANIGOU, -4  leichte Tour im Tech-Tal )  
Von le Tech  (500 Hm) - Serralongue 700 Hm - Lamanere - Prats-de-Mollo-la- Preste  Tech  ca.45 Km   1000 HM  

Wir parken in le Tech und fahren die D115 zurück Richtung Arles s. Tech. Nach ca. 1,5 Km rechts abbiegen  und kurz darauf über die Brücke auf der D44 nach Galdares. Jetzt immer auf dieser Strasse bleibend geht es weiter durch kühlen Wald über etliche Serpentinen bis Serralonge. Am Brunnen an der kleinen Strassenkreuzung zur Ortsmitte kann man sich erfrischen.  Weiter  geht immer weiter auf Asphalt und Wälder vorbei an Can Cuillamou mit tollem Ausblick auf das  "Haute Vallespir" bis nach Lamanere, einem kleinen malerischen Bergdorf. Am Ortsausgang endet der Asphaltweg und wir fahren über eine alte Steinbrücke am Parkplatz rechts weiter. Nach ca. 500m überqueren wir nochmals einen Bachlauf und halten uns aber den Weg links steil hoch. Wir bleiben auf diesem Naturweg, der penentrant steil bergauf führt und immer schlechter wird.  Im Südwesten sehen wir an einem Berghang die drei markanten Türme der "TOURS de CABRENS", die wir an einem anderen Tag angehen wollen.  
Anfang führt er noch durch Wald, später ziemlich ausgewaschen am Hang entlang ca 7 Km bis an einen Abzweig rechts zur Einsiedelei  "Notre Dame du Corral" auf 1100 Hm.   Es empfiehlt sich einen kurzen Abstecher zu dieser Einsiedelei zu machen  (Sie wird anscheinend als JH genutzt und kann gegen Gebühr besichtigt werden ).  
Weiter geht es nochmal ca.6 Km bergauf bis zur Einmündung in die Fahrstrasse D115, die über den Col D'ARES führt (1500 HM, hier ist auch die spanische Grenze ). Ausser einer tollen Aussicht gibts hier nichts zu sehen.  
Die Fahrstrasse gehts jetzt runter nach Prats de Mollo. ( ca. 8Km ). Wer noch Kondition hat kann entweder schon nach 1 km bergab links den Forstweg auf 1272 Hm einbiegen und nach P.d.M. runterheizen.( anstrengend) oder noch etwas weiter bis auf 1194 HM runter zum Coll de la Guilla. Hier beginnt ein schöner Downhill parallel der Fahrstrasse bis St.Antoine. Jetzt wieder auf der Fahrstrasse bis P.d.M. Wer Zeit hat besucht das  wunderschöne Städtchen und evtl noch das "FORT LAGARDE" mit Geheimgang ( Vorsicht Hundeschei.......) Zurück geht es angenehm Bergab auf der D115 bis le Tech... 
  Fortsetzung folgt ...... 
 
Diese Seite wurden  im Juli 1997 erstellt. 
Copyright ©1997 Gerhard Hölzel